Sonntag, 5. Juli 2015

Gedanken

Hey:)

Ich möchte heute über meine Gedanken und Gefühle bezüglich dem nachhause gehen sprechen...viel Spaß:)

In 4 Tagen geht es für mich nachhause. Weg vom Meer, den angenehmen Temperaturen, meiner Gastfamilie und meinem neuseeländischen Leben. Zurück nach Deutschland.

Das Problem, das ich habe, ist folgendes: ich verstehe es nicht. Dasselbe war auch, bevor ich nach Neuseeland ging. Ich konnte es einfach nicht realisieren.
Ich habe in meiner Zeit hier niemals an den Abschied gedacht. Verstanden, dass dies für mich sehr schwer werden könnte, habe ich letzten Montag. Meine Englisch Lehrerin musste aus gesundheitlichen Gründen früher in die Ferien und sich so am Montag von mir verabschieden. Und ich habe geweint. Das war der Moment in dem ich mich gefragt habe, wie es wohl so wird, mich von anderen Leuten zu verabschieden, als nur von einer Lehrerin. 
Am Freitag wusste ich es dann. Es war der letzte Schultag und ich musste mich von meinen Freundinnen verabschieden. Ich möchte nicht so viel darüber sagen, außer, dass ich so etwas nicht noch mal erleben will. Am schlimmsten war es auf dem Nachhauseweg. Ich habe gemerkt, dass ich mich mit jedem Schritt mehr entferne, von meinen Freunden, meiner geliebten Schule und meinem Leben hier. 

Letzten Montag hatten wir das so genannte Farewell Dinner, auf dem alle Internationals, die gehen, eine Rede halten mussten. In der Rede wollte ich ein bisschen meine Zeit hier zusammenfassen und habe gemerkt, wie schwer das ist. Ich habe so viel erlebt, bin so viel gereist wie nie zuvor und habe wundervolle Leute kennengelernt. Doch das könnt ihr alles auf den vorherigen Posts nachlesen. Was euch aber vielleicht interessiert, ist ob ich mich verändert habe. Und darauf kann ich nur antworten: JA. Ich wurde in ein komplett neues Leben hier geworfen, habe mit einer fremden Familie gelebt und musste alleine auf einer neuen Schule zurechtkommen. All das hat mich stärker und reifer gemacht. Ich kann nun leichter alleine Entscheidungen treffen und bin weniger schüchtern. Vor allem aber, habe ich mich selbst kennen gelernt. Mir sind jetzt andere Dinge wichtig als vorher und ich sehe die Welt mit anderen, erwachseneren Augen.
Neuseeland hat mich verändert. Die Menschen hier haben mich verändert.
Ich freue mich sehr nach Hause zu kommen, aber ich bin traurig zu gehen. Ein so wahrer Satz und dennoch unglaublich schwer wirklich zu verstehen. Wenn ich ehrlich bin kann ich auch nicht mehr zu Hause sagen, da ich auch hier zuhause bin. 
Ich habe so viel hier geliebt: Meine Gastschwester, meine Fächer, meine Schuluniform und so viel mehr. Denkt man nur daran, will man nicht gehen. Doch ich muss auch daran denken, was ich in Deutschland alles liebe.
Meine Zeit hier war aufregend, wunderbar, spannend, aber auch manchmal schwierig. Dennoch kann ich sagen, dass es das beste Halbe Jahr meines Lebens war. 
Ich werde es immer in mir tragen und bestimmt auch manchmal vermissen. Aber das ist auch gut so. Ich meine wie wäre es, wenn ich zuhause ankäme mit dem Gedanken "gott sei dank ist das jetzt endlich vorbei":D
Das hier ist vermutlich mein letzter Post aus Neuseeland. Ich verspreche euch, nochmal aus Deutschland zu schreiben, wahrscheinlich so 1-2 Wochen nach meiner Ankunft. Wünscht mir viel Glück beim Fliegen:)
Bis bald
Lene❤


Ich werde den warmen Winter vermissen

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